Forschung

F
FAMILIEN- UND PAARTHERAPIE
  • Mitentwicklung des Göttinger Konzeptes der Mehrgenerationen-Familientherapie.
  • Interpersonelle und intrapsychische Prozesse vor, während und nach der Scheidung: Forschungsprojekt (DFG) „Scheidungsfamilien in einer familientherapeutischen Einrichtung“
  • Mitarbeit in dem vom Bundesministerium für Familie, Frauen, Jugend und Senioren geförderten Modellprojekt „Kinder und Gewalt“ (Leitung Prof. Dr. M. Cierpka)
  • Familieninteraktions-Forschung: Erprobung und Entwicklung verschiedener Methoden zur Untersuchung der Familieninteraktion, Entwicklung der Göttinger Familieninteraktions-Skalen (GIS)
  • Familiendiagnostik: Hier wurden vor allem Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen Fragegogendaten (Familienbögen, FB-A), klinischem Rating von Familienbeziehungen (Global Assessment of Relational Functioning, GARF) und der Beobachtung der Familieninteraktion (Göttinger Familien-Interaktionsskalen, GIS) überprüft. Es zeigte sich eine enge Korrelation zwischen Fragebogen und klinischem Rating, eine geringere zwischen den beiden Instrumenten und der beobachteten Interaktion. Ein Zusammenhang zwischen negativen Familienbeziehungen und Ausprägung der Symptomatik der untersuchten essgestörten Patientinnen zeigte sich in allen Perspektiven. Zudem wurden Unterschiede in den Familienbeziehungen verschiedener Störungsgruppen und zu Familien ohne psychische Erkrankung eines Mitgliedes untersucht.
  • Konzeptuelle Arbeiten zum Verhältnis Psychoanalyse, Systemtheorie und systemische Therapie
PSYCHOSOMATIK
  • Empirische Untersuchung von familienbezogenen Konzepten der Psychosomatik
  • Essstörungen:  Entwicklung von klinischen Konzepten zur Entstehung und Behandlung von Essstörungen (Anorexia und Bulimia nervosa) in psychodynamischer  Einzel- und Familientherapie, mit entsprechenden Manualen.
  • Durchführung eine Therapie – Projektes zum randomisiert – kontrollierten Vergleich von störungsorientierter psychodynamischer Therapie bei Bulimie mit kognitiver Verhaltenstherapie bei weiblichen Jugendlichen (2007 bis 2012, gefördert von der VAKJP und dem Lou Andreas-Salomé-Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Göttingen). Beide Verfahren wurden manualisiert mit einem Umfang von ca. 60 Stunden über ca. ein Jahr durchgeführt und erbrachten gleiche Besserungsquoten.

PSYCHOTHERAPIE-FORSCHUNG
  • Psychoanalytisch-psychodynamische Diagnostik: Vorarbeiten zum und Mitarbeit im DFG-Projekt „Das Repertoire der Übertragungsbereitschaften bei jüngeren Frauen mit neurotischer und psychosomatischer Erkrankung“ sowie an  weiteren Studien mit der Methode  des „Zentralen Beziehungskonflikt-Themas ZBK“ und der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-Beziehungsachse)
  • Durchführung einer Katamnese-Studie zur psychodynamischen Psychotherapie bei Essstörungen
  • Durchführung einer randomisiert-kontrollierten Studie zur psychodynamischen und kognitiv-behavioralen Kurzzeit-Therapie von Sozialer Phobie bei Jugendlichen (SophoYou). Die psychodynamische Psychotherapie wurde nach dem Modell der supportiv-expressiven Therapie nach Luborsky durchgeführt. Das vom BMWF geförderte, von 2012 bis 2015 durchgeführte Projekt erbrachte für beide Verfahren ähnliche Besserungsraten mit zunächst leichter Überlegenheit der kognitiven Verhaltenstherapie.
  • Durchführung einer randomisiert-kontrollierten Studie zur psychodynamischen Kurzzeitherapie von Zwangsstörungen nach dem Modell der supportiv-expressiven Psychotherapie nach Luborsky im Vergleich zu einer Wartegruppe. Das von der DGPT geförderte Projekt läuft gerade an.
VERSORGUNGSFORSCHUNG
  • Qualitätssicherung in Beratung und ambulanter Therapie  von Essstörungen (Evaluation)

Im Auftrage des Ministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ, finanzielle Unterstützung zudem durch Heidehof – Stiftung (Robert-Bosch), wurden von 2001 bis 2005  erstmals in der Bundesrepublik ambulante Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten für Essstörungen in einer Kooperation mit dem Bundesfachverband Essstörungen (BFE). Beteiligt waren bundesweit 40 Beratungs- und Behandlungseinrichtungen mit 110 Beraterinnen  und Therapeutinnen. Untersucht wurden neben den Einrichtungen und den hier tätigen Beraterinnen und Therapeutinnen unterschiedliche Beratungs- und Therapieformen von der telefonischen Beratung über Angehörigengruppen bis hin zu langfristigen Beratungs- und Therapieprozessen sowie deren Ergebnissen auch frauenspezifische Einflüsse auf die Entwicklung von Essstörungen.

Die Ergebnisse zeigen, dass spezialisierte niedrigschwellige Beratungsangebote  auch bei erheblich chronifizierten Essstörungen gesucht und eine wesentliche Weichenstellungsfunktion für die weitere Behandlung haben. Langfristige Beratungs- und Behandlungsprozesse   haben eine deutliche positive Wirkung auf die Essstörung sowie die weiteren seelischen Symptome.  Sowohl niedrigschwellige kurzfristige als auch langfristige Beratungen und Therapien müssen in eine Versorgungskette integriert werden. Aus den Ergebnissen der Untersuchung wurden Schlussfolgerungen für Einrichtung von Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten und weitere Untersuchungen in diesem Bereich gezogen. Zudem wurden Leitlinien für die Beratung und ambulante Therapie bei Essstörungen formuliert. Ergebnisse der Studie wurden in einem umfassenden Forschungsbericht publiziert (Reich, Killius, Witte-Lakemann 2005).

Weitere Projekte in der Versorgungsforschung
  • Untersuchung von Familien-Intensivwochen in einer Klinik für Essstörungen
  • Angehörigenseminare in einer Psychosomatischen Rehabilitationsklinik
  • Teilstationäre Adipositastherapie
  • Qualitätssicherung in einer Wohngruppe für Menschen mich chronischen Essstörungen
  • Untersuchung von Multi-Familien-Seminaren in einer Klinik für Essstörungen

 

 

Prof. Dr. Phil. Günter Reich, Diplompsychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker (DGPT, DPG), Paar- und Familientherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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